Tag des offenen Denkmals

Tag des offenen Denkmals 2022: Besucher*innen können in Aachen auf spannenden Kulturspuren wandeln 

  • Am Sonntag, 11. September, öffnen wieder zahlreiche Denkmal-Orte in Aachen ihre Pforten.
  • Bundesweiter Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „KulturSpur – ein Fall fĂŒr den Denkmalschutz”. Das Aachener Programm umfasst ĂŒber 38 Veranstaltungen, FĂŒhrungen, etc.
  • Die Stadt ermöglicht gemeinsam mit Institutionen wie dem Verein „Os Oche“, dem Kaleidoskop Filmforum, der RWTH Aachen und vielen anderen spannende Einblicke hinter sonst oftmals verschlossene TĂŒren.

25.8.2022: „KulturSpur – ein Fall fĂŒr den Denkmalschutz” lautet das Motto des diesjĂ€hrigen Tags des offenen Denkmals, der bereits zum 30. Mal im Rahmen der European Heritage Days stattfindet. Die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger können sich am Sonntag, 11. September, auf ein vielfĂ€ltiges Programm freuen. Das stĂ€dtische Organisationsteam freut darauf, dass es dieses Jahr wieder viele Denkmale zum hautnahen Erleben gibt.

Isabel Strehle, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung, -planung und MobilitĂ€tsinfrastruktur, stellte gemeinsam mit Monika KrĂŒcken, Leiterin der stĂ€dtischen Denkmalpflege, die vielfĂ€ltigen Angebote des Aachener Aktionstages im Rahmen eines PressegesprĂ€chs am Donnerstag, 25. August vor.

Dirk Dannenberg vom Verein „Os Oche“ zeigte in einer kurzen FĂŒhrung durch den Bunker Scheibenstraße Einblicke in die wechselnden Nutzungen des Bunkers.

Ein Ort voller Geschichte(n)

Sie sind an vielen Stellen in Aachen ein Fall fĂŒr den Denkmalschutz: alte Bunkeranlagen Aber nirgendwo in unserer Stadt können Besucher*innen wohl so eindrĂŒcklich nachempfinden wie im Hochbunker an der Scheibenstraße, wie in dunklen Kriegstagen und auch danach das Leben der Menschen darin aussah. 60 Prozent des Wohnraums ist wĂ€hrend des Krieges in Aachen komplett zerstört worden. Ganze Familien waren daher auf die Bunker als Notunterkunft angewiesen. Vor rund drei Jahren begann der Verein „Os Oche“ auf Initiative von StadtfĂŒhrer Dirk Dannenberg und seinen Mitstreitern damit, den Hochbunker an der Scheibenstraße zur Dauerausstellung herzurichten – dank großzĂŒgiger UnterstĂŒtzung des EigentĂŒmers Manfred Gaspers. Wie lebten die Menschen damals im Bunker? Welche Tische, welche StĂŒhle, welche Betten hatten sie? Wie beengt waren die VerhĂ€ltnisse? Was machte es mit den Menschen, wenn sie zum Teil ĂŒber mehrere Jahre in einem Bunker wohnen mussten. Auf diese und viele weitere Fragen weiß Dirk Dannenberg Antworten. Bei FĂŒhrungen im Rahmen des Denkmaltages bietet er am 11. September an, dieser spannenden Kulturspur im Bunker nachzugehen. „Das Interesse der Menschen an diesem Bunker ist riesig. Wir erzĂ€hlen nicht nur, wie breit, wie hoch, wie lang dieses GebĂ€ude ist. Wir berichten vor allem von den Geschichten der Menschen, die in diesem Bunker Schutz gesucht haben.“ Und dass, wie Dannenberg betont, nicht nur in den schlimmen Wochen, als Aachen im Herbst 1944 bombardiert worden ist. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebten hunderte Menschen auf beengten Raum ĂŒber viele Jahre im Bunker, da viele HĂ€user komplett zerstört waren.

Vom Lousberg bis zum Gut Muffet

Der Hochbunker mit der markanten Malerei auf der Außenfassade ist nur einer von ĂŒber 38 Orten und Programmpunkten an diesem Tag in Aachen. Stadtkonservatorin KrĂŒcken freut sich, gemeinsam mit vielen engagierten Akteurinnen und Akteuren wieder solch ein umfangreiches Programm auf die Beine stellen zu dĂŒrfen. Die Denkmal-Spuren ziehen sich durch die ganze Stadt. Wer auf sie stĂ¶ĂŸt, kann sich die verschiedensten Fragen stellen: Wie hat der Architekt Benno Schachner das Gießerei-Institut entwickelt? Was hat der Wardsche Kasten, benannt nach dem englischen Botaniker und Arzt Nathaniel Bagshaw Ward, auf dem Lousberg verloren? Und welche Geschichtsspuren verbergen sich in Gut Muffet? Antworten erhalten alle Denkmal-Detektive am 11. September!

Fachbereichsleiterin Isabel Strehle ist froh, dass der Denkmaltag in Aachen seit Jahren so beliebt ist. „Historische Objekte faszinieren die Menschen. In Aachen denken viele natĂŒrlich direkt an den berĂŒhmten Welterbe-Bezirk rund um den Dom, aber es zĂ€hlen selbstverstĂ€ndlich auch die vielen anderen Denkmale wie der Hochbunker an der Scheibenstraße dazu. Sie sind wichtige und identitĂ€tsstiftende Bausteine unserer Stadt.“

Es ist also sicherlich fĂŒr jeden Kulturspur-Geschmack etwas dabei, fĂŒr Groß und Klein sowie Alt und Jung. „Ich werde jedes Jahr gefragt, ob es eine Lieblingsveranstaltung fĂŒr mich gibt“, erzĂ€hlt Monika KrĂŒcken. „Die BeitrĂ€ge sind sehr verschieden und zeigen großartige, aber sehr unterschiedliche DenkmĂ€ler. Eines verbindet aber alle Veranstaltungen: In Aachen und im ganzen Land findet an diesem Sonntag eine riesengroße Kulturveranstaltung statt, die auf vielen Schultern getragen wird und immer mehr begeisterte Teilnehmer findet. Die Kulturspur zeigt uns in diesem Jahr aufs Detail zu achten und das Denkmal selbst seine Geschichte erzĂ€hlen zu lassen. Einige Geschichten sind so spannend wie ein Krimi, das Denkmal wird zum Tatort.“

Die BroschĂŒre zum „Tag des offenen Denkmals“ in Aachen am Sonntag, 11. September, liegt in zahlreichen Verwaltungsstellen und an weiteren öffentlichen Orten aus. Zudem finden Sie das Programm mit allen Infos zu Öffnungszeiten, Anmeldungen, aktuellen ProgrammergĂ€nzungen etc. im Internet unter www.aachen.de/denkmalpflege.


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Foto: ©Stadt Aachen/Andreas Herrmann


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