Gesamtregionales Radverkehrskonzept fĂŒr das Rheinische Revier: StĂ€dteRegion Aachen macht mit!
8.4.2022: Wer das Fahrrad oder E-Bike fĂŒr den Weg zur Arbeit oder in der Freizeit nutzt, hĂ€lt sich nicht nur fit, sondern kommt kostengĂŒnstig und umweltfreundlich ans Ziel. Der regionale Radverkehr ist deswegen auch ein wichtiger Bestandteil des MobilitĂ€tskonzeptes der StĂ€dteRegion Aachen â und Teil des Strukturwandels. KĂŒnftig wird bei der Planung des stĂ€dteregionalen Radverkehrsnetzes auch das âGesamtregionale Radverkehrskonzept Rheinisches Revierâ eine wichtige Rolle spielen. Einen entsprechenden Beschluss hat der StĂ€dteregionstag am 31. MĂ€rz gefasst.
Das Rheinische Revier hat sich das Ziel gesetzt, Modellregion fĂŒr nachhaltige MobilitĂ€t zu werden. Das Gesamtkonzept ist die Grundlage fĂŒr den systematischen Ausbau des regionalen Radverkehrs entlang wichtiger regionaler Achsen. In einem ersten Schritt wird ein Konzept fĂŒr den regionalen Radverkehr im Revier erarbeitet â einschlieĂlich eines Netzplans, der ĂŒber Kreis- und Kommunengrenzen hinausgeht. Auf dieser Grundlage sollen in den nĂ€chsten 20 Jahren schrittweise Projekte realisiert werden. Dabei sollen (inter-)nationalen Best-Practice-Beispielen dazu beitragen, zukunftsfĂ€higen, innovativen und bedarfsorientierten Radverkehr im Rheinischen Revier zu fördern. âDie Verkehrswende gelingt nur, wenn wir eine gemeinsame Strategie verfolgen. Wir brauchen nicht nur einzelne attraktive Radrouten, sondern ein abgestimmtes Gesamtnetzâ, betont StĂ€dteregionsrat Dr. Tim GrĂŒttemeier. âDas gesamtregionale Radverkehrskonzept flieĂt in die weitere Planung unseres stĂ€dteregionalen Radverkehrsnetzes ein. Besonders wichtig ist die VerknĂŒpfung zu weiteren MobilitĂ€tsprojekten vor Ort wie zur Regio-Tram oder dem Ausbau der Euregiobahn.â Der StĂ€dteregionstag hat beschlossen, dass der erarbeitete Netzplan ein wichtiger Bestandteil des stĂ€dteregionalen MobilitĂ€tskonzepts und der darauffolgenden Umsetzungsprojekte wird. Er empfiehlt den stĂ€dteregionsangehörigen Kommunen, einen gleichlautenden Beschluss zu fassen.
Die Radverkehrsplaner der StĂ€dteRegion werden eng mit den anderen BaulasttrĂ€gern und den Partnern des Rheinischen Reviers zusammenarbeiten und aktiv an der Umsetzung des Gesamtnetzes mitwirken. Im Februar wurde im Bereich âMobilitĂ€t und Klimaschutzâ der StĂ€dteRegion Aachen bereits eine weitere Stelle besetzt, um die Radverkehrsplanung weiter voranzutreiben. Gut ist das nicht nur, um den Radverkehr mit anderen Verkehrsmitteln, zum Beispiel Bus, Bahn oder Carsharing zu verzahnen. Auch das Freizeit- und Tourismusangebot in der StĂ€dteRegion wird davon profitieren â und damit auch die Menschen, die hier leben.
Radentscheid: Stadt zieht Bilanz ĂŒber die Fortschritte im zweiten Jahr
1.2.2022: Die nĂ€chste Jahresveranstaltung zum Radentscheid ist fĂŒr Dienstag, 8. Februar, geplant. Sie beginnt um 17 Uhr als Zoom-Konferenz in einem digitalen Online-Format und informiert alle Interessierten ĂŒber den aktuellen Sachstand bei der schrittweisen Umsetzung des Radentscheids.
Die Referate halten StadtbaurĂ€tin Frauke Burgdorff, Isabel Strehle und Uwe MĂŒller, beide vom Fachbereich Stadtentwicklung, -planung, und MobilitĂ€tsinfrastruktur der Stadt. Ăberdies besteht die Möglichkeit, sich ĂŒber radverkehrliche Themen intensiver auszutauschen. DafĂŒr sind drei Workshops vorgesehen, die im Anschluss an die Informationsveranstaltung zu folgenden Themen starten werden:
- BĂŒrger*innenbeteiligung
- Aachener Radhauptnetze
- EinfĂŒhrung eines Dialogportals
Den Link zur (Online-)Anmeldung, das offizielle Programm und weitere Informationen finden Interessierte auf folgender Internetseite: www.aachen.de/radentscheid.
PĂŒnktlich zur Jahresveranstaltung veröffentlicht die Stadt den TĂ€tigkeitsbericht 2021. In ihm zieht sie Bilanz ĂŒber den Fortschritt der Radentscheid-MaĂnahmen im zurĂŒckliegenden Jahr.
Der Radentscheid geht zurĂŒck auf ein BĂŒrgerbegehren. Der Rat der Stadt Aachen hat in seiner Sitzung vom 6. November 2019 mehrheitlich die Ziele dieses Radentscheids beschlossen. Das BĂŒrgerbegehren war zuvor von rund 37.000 Menschen aus Aachen unterstĂŒtzt worden. Der Radentscheid hat eine Reihe von Zielen formuliert. Unter dem Strich will er dazu beitragen, dass die Fahrradinfrastruktur in der Stadt Aachen bis Ende des Jahres 2027 grundlegend verbessert wird. So sollen zum Beispiel Kreuzungen sicherer gestaltet und neue, breitere Radwege an HauptverkehrsstraĂen gebaut werden. Zudem soll es fĂŒr FahrrĂ€der deutlich mehr ParkplĂ€tze geben als bisher.
Internet: www.aachen.de/radentscheid
Stadtrat in Aachen nimmt den Radentscheid an
- Der Rat der Stadt Aachen hat in seiner Sitzung am 6. November einstimmig beschlossen, dass das BĂŒrgerbegehren âRadentscheid Aachenâ zulĂ€ssig ist. Ăberdies unterstĂŒtzt er die Anliegen des Begehrens inhaltlich mit groĂer Mehrheit.
- Knapp 37.500 Aachenerinnen und Aachener hatten sich mit ihren Unterschriften fĂŒr die Forderungen des Radentscheids ausgesprochen. Sie erwarten, dass die Stadt in den nĂ€chsten acht Jahren sieben verkehrspolitische Ziele des Radentscheids umsetzt.
- OberbĂŒrgermeister Marcel Philipp betonte in der Ratssitzung: âWir benötigen mehr Sicherheit und mehr Raum fĂŒr den Radverkehr in Aachen.â Der OB ruft dazu auf, ihm bis Ende November konkrete Standorte fĂŒr weitere FahrradbĂŒgel im StraĂenraum zu benennen.
Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 6. November einstimmig beschlossen, dass das BĂŒrgerbegehren âRadentscheid Aachenâ zulĂ€ssig ist. Er beruft sich dabei auf Paragraph 26 der Gemeindeordnung in Nordrhein-Westfalen. Ăberdies hat er sich mit groĂer Mehrheit dafĂŒr ausgesprochen, das Anliegen des Begehrens auch inhaltlich zu unterstĂŒtzen.
Die Initiatoren des Radentscheids hatten dem OberbĂŒrgermeister am 1. Oktober 2019 Unterschriftslisten ĂŒbergeben, die knapp 37.500 Aachenerinnen und Aachener bis zum Stichtag unterschrieben hatten. Die UnterstĂŒtzer des âRadentscheids Aachenâ erwarten, dass die Stadt Aachen in den nĂ€chsten acht Jahren sieben verkehrspolitische Ziele umsetzt.
OberbĂŒrgermeister Marcel Philipp betonte in der Ratssitzung, dass er den Forderungen des Radentscheids zustimme. âWir benötigen mehr Sicherheit und mehr Raum fĂŒr den Radverkehr in Aachen.â Es mĂŒssten weitere Radwege geschaffen und mehr Stellen ausgewiesen werden, an denen FahrrĂ€der sicher abgestellt werden können.
Skeptisch zeigte er sich, ob die umfassenden MaĂnahmen in der KĂŒrze der vorgegebenen Zeit umzusetzen seien. Er will aber dazu beitragen, dass die Verfahren in Verwaltung und Politik so schnell wie möglich eingeleitet und umgesetzt werden.
Zu bedenken gab er, dass die Verkehrs-, Stadt- und Umweltplanung immer konkurrierende Ziele betrachten mĂŒsse. Als Beispiele nannte er die Themen Baumschutz, FuĂgĂ€ngersicherheit und die BedĂŒrfnisse anderer Verkehrsteilnehmer, die Lieferverkehre und den Nahverkehr mit Bussen und Bahnen.
Philipp Ă€uĂerte sich auch zur Polarisierung in der Aachener Stadtgesellschaft. Er sagte: âBereits jetzt ist erkennbar, dass andere Interessengruppen mit eigenen Initiativen auf die Forderungen des Radentscheids reagierenâ, sagte er. Die VerschĂ€rfung der Debatte âist das Gegenteil dessen, was wir in der Verkehrspolitik benötigenâ. Das Ziel unseres Handelns mĂŒsse ein sauberer, sicherer, leiser, bedarfsgerechter und leistungsfĂ€higer Verkehr in Aachen sein.
OB Philipp appellierte an alle Beteiligten, in den nĂ€chsten Monaten und Jahren intensiv und kreativ ĂŒber moderne Verkehrspolitik zu diskutieren. âWir mĂŒssen immerzu auf der Suche nach den besten Lösungen seinâ.
Der OberbĂŒrgermeister ruft dazu auf, ihm bis Ende November konkrete Standorte zu nennen, wo FahrradbĂŒgel in Aachen zusĂ€tzlich aufgestellt werden sollen. Bis zum Sommer 2020 sollen so 1000 weitere FahrradbĂŒgel im StraĂenraum auftauchen. Die Hinweise und WĂŒnsche aus der BĂŒrgerschaft nimmt der OB ĂŒber folgende E-Mailadresse entgegen: oberbuergermeister@mail.aachen.de.
Wer auf den Unterschriftenlisten des Radentscheids unterschrieben hat, erwartet von der Stadt folgende MaĂnahmen. Ein durchgĂ€ngiges, engmaschiges Radverkehrsnetz soll entstehen. Kreuzungen und EinmĂŒndungen sollen sicherer werden und an HauptverkehrsstraĂen gut gesicherte Radwege entstehen. Geh- und Radwege sollen durchgĂ€ngig und einheitlich gestaltet sein. Das Angebot an FahrradabstellplĂ€tzen soll umfassend ausgebaut werden. Mit Hilfe eines Online-Portals sollen Radler und FuĂgĂ€nger MĂ€ngeln komfortabel melden können. Die Stadt soll jĂ€hrlich einen Bericht vorlegen, in dem sie ĂŒber die Umsetzung der Ziele berichtet und mitteilt, welche Fördermittel sie einwerben konnte.
Mehr auf der folgenden Seite