NABU: Kraniche ĂŒber Aachen

NABU-Beobachtungstipp : Die Kraniche ziehen jetzt wieder nach Norden

NABU Aachen: Kranich-Beobachtungen online melden unter http://www.naturbeobachter-nrw.de

Aachen / Region – WĂ€hrend bis Mitte Februar teilweise noch  klirrende KĂ€lte herrschte und der Winter Mitteleuropa noch einmal heimsuchte, sind seit vorletzter Woche zunehmend milde Temperaturen auf den Thermometern abzulesen. Im Rahmen dieses „FrĂŒhjahrseinbruchs“ konnten in den letzten Tagen auch ĂŒber Aachen und dem DreilĂ€ndereck Kraninche im Überflug beobachtet werden. Die „Vögel des GlĂŒcks“ fliegen in flacher Keilformation. Akustisch sind sie durch ihre charakteristischen, trompetenden Rufe deutlich von WildgĂ€nsen zu unterscheiden.

Im Vergleich der letzten Jahrzehnte zeichnet sich der Trend ab, die ziehenden Kraniche immer frĂŒher beobachten zu können – analog zu den frĂŒher steigenden Temperaturen. In den vergangenen Jahren wurden bisweilen bereits Ende Januar die ersten ÜberflĂŒge gemeldet. Kraniche, die die Köln-Bonner Bucht sowie Aachen ĂŒberfliegen, folgen der Westlichen Zug-Route. Diese wird bis Mitte MĂ€rz von ca. 250.000 Tieren jĂ€hrlich als Weg in ihre nordischen Brutgebiete gewĂ€hlt.

„Das grandiose Naturschauspiel des Kranichzugs ist in den letzten Jahren hĂ€ufiger geworden, da sich die Zahl der Kraniche auf dem westlichen Zugweg in den letzten dreißig Jahren verzehnfacht hat“, so Claus Mayr, Vorsitzender des NABU Aachen. Den bisherigen Rekord fĂŒr Aachen stellen aber immer noch die ĂŒber 70.000 Kraniche dar, die von NABU-Mitgliedern zwischen dem 8. und 9. November 2014 beobachtet wurden. Die starke Zunahme fĂŒhren Wissenschaftler auf die verkĂŒrzten Zugwege und den steigenden Bruterfolg zurĂŒck. Wegen der KlimaerwĂ€rmung ziehen viele Kraniche zur Überwinterung nicht mehr nach SĂŒdspanien oder Nordafrika, sondern ĂŒberwintern in großen Seengebieten in Nordfrankreich.

Beim FrĂŒhlingszug kommt es auch in der Region zunehmend vor, dass kleinere Trupps von Kranichen RastplĂ€tze aufsuchen, um sich vom anstrengenden Flug zu erholen und Nahrung aufzunehmen. Der NABU bittet daher alle Naturbeobachter um RĂŒcksichtnahme: „Einen Abstand von 300 Meter sollte man zu den Vögeln einhalten“, so Ulrich Schwenk, Vogelexperte des NABU Aachen. Durch diese RĂŒcksichtnahme vermeide man Stress fĂŒr die Tiere, der den Erfolg des Weiteren, kraftzehrenden Zugs bis in die Zielgebiete (Skandinavien und Finnland, Tschechien und Polen sowie der Norden und Osten Deutschlands) gefĂ€hrden könnte. SpaziergĂ€nger sollten ihre Hunde unbedingt an der Leine halten, zumal dies in Schutzgebieten ohnehin gesetzlich vorgeschrieben sei.


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Bild von s-ms_1989 auf Pixabay


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