Brücke Turmstraße in Aachen: Neubau

An der Turmstraße geht es ab jetzt aufwärts: Der Brückenneubau beginnt

· Nach dem Abriss im Mai erfolgten über den Sommer alle nötigen vorbereitenden Maßnahmen für den Neubau.
· In diesem Jahr wird es noch eine Sperrpause der Deutschen Bahn geben: vom 17. bis 18. Dezember.
· Die Maßnahme ist weiter im Zeitplan, die fertige Brücke soll Ende 2023 stehen.

28.9.2022: Das waren ein paar aufregende Tage zwischen Claßenstraße und Professor-Pirlet-Straße: Im Mai wurde die alte Brücke an der Turmstraße unter großem Spektakel für viele Schaulustige abgerissen. Rund 200 LKW Ladungen waren nötig, um die insgesamt 4000 Tonnen Betonschutt abzutransportieren. Anschließend mussten die Oberleitungen für den Bahnbetrieb wiederhergestellt werden.

Aber auch nach dem großen Fall der maroden Brücke ging es für die Beteiligten des Aachener Stadtbetriebs, des Ingenieurbüros Doser, Kempen, Krause und des ausführenden Bauunternehmens Hochtief nicht minder aufregend weiter: Im Juni hatten bereits die ersten Arbeiten begonnen – zunächst mussten die Oberleitungen für den Bahnbetrieb wiederhergestellt werden. Seitdem wurde weiter fleißig gearbeitet und das Areal für den Neubau vorbereitet.

Trotz vieler Herausforderungen weiter im Zeitplan

Die beiden Widerlager, auf denen auch die neue Brücke aufliegen wird, mussten teilweise entfernt werden. Das bedeutet, dass Beton stückweise herausgetrennt und abgetragen werden musste, um die Oberleitungen und Schienen der Bahnstrecke nicht zu gefährden. An der oberen Turmstraße, an der Ecke Professor-Pirlet-Straße, sind diese Arbeiten bereits abgeschlossen. So nah am Bahnverkehr zu arbeiten, war für das Team vor Ort eine besondere Herausforderung, allerdings kein Hindernis: „So ist das, wenn man im Bestand arbeitet. Mit der Situation sind wir gut umgegangen. Wir sind immer noch im Zeitplan“, sagt Walter Heitmann, Oberbauleiter der Firma Hochtief.

Brückenelemente aus der Kaiserzeit

Auf der Seite in Richtung Claßenstraße war noch mehr Fingerspitzengefühl gefragt. „Man weiß nie, was einen erwartet, wenn man ins Erdreich vordringt.“, sagt Heitmann. Unter dem Widerlager verbarg sich ein ungewöhnlicher Fund: Alte Widerlagerreste aus Beton einer Brücke aus der Kaiserzeit, etwa 1910, waren noch erhalten. „Die Verwendung von Beton zu dieser Zeit war noch sehr ungewöhnlich.“, erklärt Heitmann. Durch diese Erkenntnisse wurde eine Anpassung der bisherigen Pläne nötig. Aber auch diese Arbeiten werden in den kommenden beiden Wochen abgeschlossen sein.

Es geht aufwärts

Jetzt geht es im wahrsten Sinne des Wortes aufwärts. „Ab jetzt sehen wir die Brücke wachsen“, sagt Heitmann. Die nötigen Bohrpfähle für den neuen Mittelpfeiler zwischen den Bahngleisen sind bereits gesetzt. Dieser Pfeiler wird sechs Meter hoch und dreißig Meter lang werden. Für diese Arbeiten wurden im September noch zwei Sperrpausen der Deutschen Bahn genutzt.

In diesem Jahr wird es noch eine weitere Sperrpause der Bahn geben, vom 17. Dezember ab 1 Uhr bis 18. Dezember um 21 Uhr. Im März 2023 richtet die Deutsche Bahn an allen vier Wochenenden Sperrpausen ein. Dann kommen die Träger für den Überbau und werden auf Widerlager und Mittelpfeiler aufgelegt.

Schließlich wird, wenn der Überbau fertig ist, die Straße angeglichen, da die neue Brücke dreißig Zentimeter höher sein wird. Dann kann auf der Turmstraße wieder gefahren werden. „Wir freuen uns auf Ende 2023, wenn wir die Turmstraße für den Verkehr wieder freigeben werden“, sagt Gisela Reif, Abteilungsleiterin Straßenunterhaltung und Brückenbau im Aachener Stadtbetrieb.


Brücke Turmstraße ist vollständig abgerissen

  • Innerhalb von drei Tagen hat das beauftragte Bauunternehmen die Hohlkastenbrücke an der Turmstraße abgerissen.
  • Der zügige Baufortschritt erfreut alle Projektbeteiligten.
  • Abbruchspektakel zieht zahlreiche Zuschauer*innen an.

18.5.2022: Dass es am Ende so schnell gehen würde, damit hatten die Projektleitenden im Aachener Stadtbetrieb und der beauftragten Firmen nicht gerechnet. Innerhalb von drei Tagen war die marode Brücke an der Turmstraße abgerissen und somit gute zwei Tage eher, als es der ursprüngliche Zeitplan vorsah. Mit fünf Kettenbaggern, ausgestattet mit Meißel und Greifzange, wurde die Brücke, die 1971 gebaut worden war, schrittweise abgerissen. Nachdem die seitlichen Kappen abgebrochen waren, konnten zwei der insgesamt vier Hohlkästen von oben abgerissen werden. Es folgte der Abbruch der verbleibenden Brücke von den Bahngleisen aus, welche an den Tagen vor den Abrissarbeiten aufwändig mit Holz, Stahlplatten und Schotter abgedeckt worden waren. Am Mittwoch, 18. Mai, fiel gegen 16.30 Uhr schließlich das letzte Betonteil.

Besonderes Bauvorhaben

Ein Abbruchspektakel, das zwischenzeitlich zahlreiche Zuschauer*innen anzog und für Studierende der angrenzenden Hochschule ebenso spannend war wie für Kinder. „Die innerstädtische Lage mit den darunter verlaufenden Bahngleisen sind besonders und stellen auch für das Bauvorhaben eine besondere Herausforderung dar“, sagt Gisela Weiß, Geschäftsbereichsleiterin Straßenunterhaltung und Brückenbau des Aachener Stadtbetriebs, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Elmar Holzbach die Projektleitung übernommen hat.
Der zügige Abbruch führt dazu, dass nun etwas mehr Zeit ist, um die rund 4000 Tonnen Betonschutt abzutransportieren und das Gleisbett sowie die Oberleitungen wiederherzurichten. Rund 200 LKW-Ladungen werden zum Bendplatz gebracht, wo das Material im Betonbrecher zerkleinert und später weiter verladen wird. Die Stahldrähte, die in der Brücke verbaut waren, werden dabei vorher aussortiert, später eingeschmolzen und zu neuem Material verarbeitet.
Mehr Informationen unter www.aachen.de/turmstrasse.


Abrissarbeiten der Brücke Turmstraße haben begonnen

16.5.2022: Die Arbeiten an der Brücke Turmstraße schreiten sehr gut voran: Weil die vorbereitenden Arbeiten im Gleisbereich unterhalb der Brücke Turmstraße bereits einen Tag eher fertiggestellt waren als ursprünglich geplant, konnte schon am heutigen Vormittag, 16. Mai, mit den Abrissarbeiten der Brücke Turmstraße begonnen werden.
Nachdem die Brückenkappen mit Geländer entfernt waren, folgte der Abbruch der seitlichen Kragarme. „Darum hängen dort jetzt viele Spanndrähte heraus“, erklärt Dipl.-Ing. Hans-Peter Doser vom beauftragten Ingenieurbüro Doser, Kempen, Krause. Im Laufe des Tages wird noch mit dem Abbruch des ersten Hohlkastens begonnen. Dazu wird die obere Fahrbahnplatte zertrümmert, bevor der Fahrbahnboden und der seitliche Steg abgenommen werden können.
Bis zum morgigen Mittag, 17. Mai, wird voraussichtlich auch der zweite Hohlkasten abgebrochen sein. Im Laufe des Dienstags werden die Bagger dann ihre Abrissposition verlagern und den Abbruch unterhalb der Brücke fortsetzen.


Arbeiten auf der Brücke Turmstraße haben erfolgreich begonnen

  • Seit dem 2. Mai laufen die für den Brückenabriss notwendigen Vorarbeiten, die mittlerweile nahezu abgeschlossen sind.
  • Ab morgen, 13. Mai, beginnt um 21 Uhr die Sperrung der Bahngleise.
  • Innerhalb von vier Tagen wird die Betonbrücke dann komplett abgerissen.

13.5.2022: Ein großer Berg abgetragener Asphalt liegt bereits neben dem Kettenbagger auf der Brücke Turmstraße, der kontinuierlich weitere Stücke ablegt. Daneben werden mithilfe eines weiteren Baggers Hölzer aufgestapelt. Im Bereich der Geschwister-Scholl-Straße laden Kipplaster fortlaufend Kies an, den ein Radlader zusammenschiebt.
Viel Maschinenbewegung auf der Baustelle Brücke Turmstraße, und das, obwohl „das große Baggerballett“, wie Bauleiter Dipl.-Ing. Walter Heitmann des ausführenden Bauunternehmens Hochtief es nennt, noch gar nicht begonnen hat. „Das werden wir erleben, wenn der tatsächliche Abriss beginnt. Bisher laufen die vorbereitenden Arbeiten, um die Brücke zu leichtern“, erklärt er. „Parallel wird Material geliefert, das wir benötigen, um die Bahngleise in der Sperrpause für den Abriss zu schützen.“

Reibungsloser Arbeitsablauf

Ein reibungsloser Baustellenablauf – zur großen Zufriedenheit aller Beteiligten, wie Dipl.-Ing. Gisela Weiß, Projektleiterin und Geschäftsbereichsleiterin Straßenunterhaltung und Brückenbau des Aachener Stadtbetriebs, betont. Und Dipl.-Ing. Hans-Peter Doser, vom beauftragten Ingenieurbüro Doser, Kempen, Krause, sagt: „Hier arbeiten alle Hand in Hand. Es ist erfreulich, dass alles so gut klappt.“
Und zwar so gut, dass, wenn am morgigen Freitag, 13. Mai, um 21 Uhr die Sperrpause der darunter verlaufenden Bahngleise beginnt, direkt mit den anstehenden Arbeiten begonnen werden kann. „Alles ist vorbereitet, wir können loslegen“, betont Walter Heitmann. Rund um die Uhr wird dann zwischen dem 13. Mai, 21 Uhr, und 27. Mai gearbeitet.

Brückenabriss dauert vier Tage

In einem ersten Schritt werden die Oberleitungen getrennt, die unterhalb der Brücke verlaufen, bevor am nächsten Tag der Schutz des Gleisbetts aufgebaut wird: Auf Holzpaneelen werden Stahlplatten verlegt, bevor eine Kies- und Schotterschicht aufgetragen wird. Das alles nimmt drei Tage in Anspruch, bevor am 17. Mai der eigentliche Brückenabriss beginnen kann und vier Tage andauern wird. Mit vier Baggern wird dann in einem ersten Schritt der östliche Kragarm abgebrochen, bevor sich die Maschinen weiter vorarbeiten und zwei der insgesamt vier Hohlkästen der Brücke abreißen. Es folgt der, bis dahin noch nicht abgeschlossene Abtransport der insgesamt rund 4000 Tonnen Beton bis zum Bendplatz, der dort zerkleinert und weiter verladen wird. Parallel werden im Bahnbereich die Gleise wieder aufgedeckt und die Oberleitungen wiederhergestellt.
Der anschließende Neubau wird bis voraussichtlich Ende 2023 umgesetzt werden.


Ersatzneubau Brücke Turmstraße: Vorbereitende Arbeiten

6.4.2022: Bevor am Montag, 2. Mai, die Brücke Turmstraße vollständig für den anstehenden Abriss und den folgenden Neubau gesperrt werden muss, beginnen in den kommenden Tagen weitere Vorbereitungen. Die beauftragte Baufirma Hochtief wird am Freitag, 8. April, mit einem Teil der Baustelleneinrichtung beginnen. In der Grünfläche am Langen Turm wird der Oberboden mit Schotter befestigt. Außerdem werden eine Baustellenein- und ausfahrt eingerichtet. Die Arbeiten erfolgen ausschließlich im Bereich der Grünfläche, sodass zum jetzigen Zeitpunkt keine Fahrbahnflächen und Parkbereiche betroffen sind.

Bürger*innendialog am morgigen Donnerstag

Zur Information rund um den Ersatzneubau Brücke Turmstraße lädt die Stadt zu einer digitalen Veranstaltung am Donnerstag, 7. April, von 18 bis 20 Uhr ein. Interessierte können die Veranstaltung auf dem Youtube-Kanal der Stadt Aachen (www.youtube.com/stadtaachen) verfolgen und dort auch Fragen einbringen. Die Verwaltung wird bei der Veranstaltung die ausgearbeitete Planung vorstellen und mit der interessierten Öffentlichkeit in einen Dialog eintreten. Dabei werden die Hintergründe der Maßnahme und der daraus resultierende Brückenneubau ebenso thematisiert wie die notwendigen Umleitungsstrecken.


Abriss und Neubau der Brücke Turmstraße: Mobilitätsausschuss entscheidet über das Verkehrsführungskonzept während der Bauarbeiten

  • Die Vollsperrung im Umfeld der Brücke beginnt am 2. Mai.
  • Der Kraftfahrzeugverkehr wird weiträumig über den Außenring umgeleitet.
  • Auf eine Öffnung des Templergrabens wird nach Möglichkeit verzichtet.  

18.2.2022: Der Mobilitätsausschuss hat sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 17. Februar, mit der Frage beschäftigt, wie die Verkehre umgeleitet werden können, wenn die Brücke an der Turmstraße abgerissen und neu gebaut wird. Die Bauarbeiten an der Brücke sind wegen ihres irreparablen Zustands unvermeidbar. Sie werden im Mai 2022 beginnen und bis Dezember 2023 dauern. Da eine Behelfsbrücke nicht verfügbar ist, muss der betroffene Straßenabschnitt während der gesamten Baumaßnahme für alle Verkehrsteilnehmenden gesperrt werden. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Verkehrssituation im Umfeld.

Das Gremium hat nach einem ausführlichen Vortrag eines externen Gutachters und einer ausgiebigen und kontroversen Debatte mehrheitlich entschieden, das vorgeschlagene Verkehrsführungskonzept in den nächsten Wochen unter der Maxime “Führung der Umleitungsverkehre über den Außenring” weiter zu verfeinern. Wichtig war aber auch der Beschluss, dass bei der weiteren Planung auf eine Öffnung des derzeit im Rahmen eines Reallabors für den motorisierten Individualverkehr gesperrten Templergrabens “nach Möglichkeit” verzichtet wird. Die Verkehrsführung wird während der gesamten Bauzeit analysiert und bei Bedarf angepasst werden.

Der externe Gutachter Dr. Michael Baier hatte in einer präzisen Analyse und Ableitung dargelegt, wie sich das Verkehrsgeschehen rund um die Großbaustelle verändern wird und wie die bisherigen Verkehre umgeleitet werden sollten. Er sprach sich sehr deutlich dafür aus, den Kraftfahrzeugverkehr vor allem in Richtung Toledoring, Pariser Ring und Vaalser Straße zu verlagern. Überdies empfahl er, an einigen empfindlichen Kreuzungen mit temporär aufgestellten Ampelanlagen zu arbeiten. Von einer Öffnung des Templergrabens riet der Gutachter ab. Denn es bestünde die Gefahr, dass sich das Verkehrsaufkommen dort um das Dreifache gegenüber der Zeit vor der Corona-Pandemie und vor der Sperrung für das Reallabor Templergraben erhöhen würde – auf bis zu 20.000 Fahrzeuge pro Tag. Das Ingenieurbüro BSV wird während der gesamten Baumaßnahme für die Planung möglicher Anpassungsmaßnahmen zur Verfügung stehen.

Die Planungen für den Neubau der Brücke Turmstraße laufen schon seit Jahren. Zur Kommunikation des Brückenneubaus, der Straßensperrung und der damit verbundenen Auswirkungen sind bereits zahlreiche Institutionen, Fachabteilungen und Verbände eingebunden und informiert worden. Flankierend zur fachlichen Abstimmung mit Feuerwehr, Polizei, ASEAG, Deutsche Bahn und weiteren Behörden erarbeitet die Verwaltung in Kooperation mit den Verbänden der Gewerbetreibenden (IHK, HWK, DEHOGA, Märkte- und Aktionskreis City e.V., aachen tourist service e.V.), mit der RWTH und dem BLB NRW (Bau- und Liegenschaftsbetrieb) als unmittelbar Betroffenen, aber auch für die breite Öffentlichkeit, Anwohnende, Hochschulangehörige, bei Bedarf auch Schulen und Kitas geeignete Kommunikationsformate.

Im öffentlichen Raum werden erste Hinweise zur Sperrung bereits Anfang März und dann wieder Anfang Mai auf den städtischen Plakatanlagen zu finden sein. Zahlreiche weitere vorbereitende und begleitende Maßnahmen, darunter Veranstaltungen mit Bürger*innen, sind für März in Planung und werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Vertiefende Informationen finden Interessierte unter www.aachen.de/turmstrasse. Diese Internetseite wird den Stand der Baumaßnahme fortlaufend dokumentieren.


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Foto: Copyright ©Stadt Aachen/Andreas Cichowski


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